Inhalt: Connor hat das Schlimmste noch vor sich. Aber auch der Anfang war schon schlimm genug. Vor acht Stunden ist der Ich-Erzähler von Morton Rhues Roman Boot Camp von einem Mann und einer Frau aus dem Ferienhaus seiner reichen Eltern heraus gekidnappt worden, jetzt sitzt er gefesselt in einem Wagen. Aber die Entführer wollen gar kein Lösegeld erpressen: das Geld für ihren Coup haben sie schon längst erhalten und werden es auch weiterhin. Und zwar von Connors Eltern, die monatlich bezahlen. Ihr Sohn ist ihnen einfach zu aufmüpfig geworden. Der Mann und die Frau sind „Transporteure“. Sie bringen Connor in ein Lager für schwer erziehbare Jugendliche, sarkastischer Weise Lake Harmony genannt, in dem ihm der rechte Drill und der Respekt vor Autoritäten eingeschärft werden soll, und das auch mit Gewalt. Was dann folgt im Roman Boot Camp, ist so erschütternd, dass man es eigentlich gar nicht glauben will. Hierzulande wurde der New Yorker Jugendbuch-Autor Morton Rhue vor allem durch seinen Roman Die Welle bekannt, der illustrierte, inwieweit sich junge Menschen auch heute noch (und auch außerhalb Deutschlands) für faschistische Ideale begeistern lassen. Diesmal hat er sich ein anderes brisantes Thema der US-amerikanischen Gesellschaft vorgenommen. Denn Boot Camps wie das im Roman beschriebene existieren wirklich, 50 bis 100 schätzungsweise. Eltern mit Geld, die ihre Kinder einer „reinigenden“ Gehirnwäsche unterziehen wollen, um sie gefügig -- oder auch „gläubig“ im religiösen Sinn -- zu machen, können ihre Sprösslinge dorthin abschieben. Minderjährige haben keine Chance zu entkommen. Diesem Schicksal entrinnt Connor zwar. Aber der letzte Satz des Buches signalisiert, dass er eine Entwicklung genommen hat, die auch seinen Eltern unheimlich sein muss. Allein schon dafür, dass Rhue sich dieses Themas angenommen hat, gebührt dem Autor höchster Respekt. Aber er hat auch ein überaus spannendes Buch vorgelegt, das, ebenso wie Die Welle, unbedingt wieder Schulstoff werden sollte. Ab zwölf Jahre. --Stefan Kellerer Schlagworte:Jugendroman Systematik: 5.2 RHUE Umfang: 282 S. ISBN: 978-3-473-58255-6
Inhalt: Der 16-jährige Kahlil und sein Bruder Amir haben sich ihre bosnische Heimat hinter sich gelassen und leben in den USA. Amir ist in die Fänge radikal-islamistischer Kämpfer geraten und versucht auch Kahlil mithilfe islamistischer Propagandavideos vom Dschihad zu überzeugen. Als Kahlils bester Freund Vitaly abgeschoben und einer von Amirs Freunden ermordet wird, steht für Kahlil fest: Er zieht in den Heiligen Krieg. Schlagworte:Amerika, Extremismus, Hassprediger, Heiliger Krieg, Internet, Jugendliteratur, Propaganda, Propagandavideo Systematik: 5.2 RHUE Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-473-40118-5
Inhalt: Was ist, wenn ich dir sage, dass ich mal berühmt war? Dass ich auf der Straße erkannt wurde? Dass ich zu Talkshows eingeladen wurde? Dass mir eine Zeit lang auf Schritt und Tritt Paparazzi folgten? Dass sich alles nur um mich drehte - mich - mich. Kannst du dir das vorstellen? Klar kannst du das. Bloß hat das, was du dir vorstellst, leider überhaupt nichts mit der Realität zu tun. Schlagworte:Hollywood, Leben, Ruhm, Superstar Systematik: 5.2 RHUE Umfang: 314 S. ISBN: 978-3-473-58377-5
Inhalt: Für ein Ende der Jugendgewalt steht das Buch von Morton Rhue, dem Autor des bekannten Jugendbuchs Die Welle -- so heißt es im Vorwort. Das Buch ist kein Appell, es ist Aufschrei, einer, der durch Mark und Bein geht. Rhue wendet sich in seinem Buch, das Augenzeugenberichte, Dialoge und Briefausschnitte aneinander reiht, gegen die Gewalt. Deutlich tut er das -- und vielseitig. Nicht nur gegen die Gewalt, die einzelne ausüben wendet er sich, sondern auch gegen die Macht, die Gruppen von Stärkeren ausüben. Gewalt als Ergebnis von Unterdrückung ist das Thema in seiner Geschichte. Drei amerikanische Schüler rasten aus und nehmen all ihre Mitschüler in ihre Gewalt, mit dem festen Vorsatz, diese büßen zu lassen für die Grausamkeiten, die sie in den zurückliegenden Monaten als Außenseiter erlitten haben. Alles ist erfunden in seinem Buch, und doch liegt die Wirklichkeit ganz nahe, wie auch aktuelle Fälle zeigen, die durch die Medien gingen und gehen. Lehrer kommen zu Wort, Mitschüler, Freunde, Eltern und die Täter selbst. Das macht das Buch zu dem, was es ist: zu einem erschütternden Einblick in die Seelen von unterdrückten Unterdrückern. Viele der Sätze Rhues bleiben hängen, sie wollen nach dem Lesen weitergedacht, umstritten werden. Dem Erdbeben im Kopf, wie ein Arzt den Tod eines Kindes durch Kopfschuss beschreibt, folgt hoffentlich ein Erdbeben im Herzen der Leser. Das Buch bewegt stark, nicht zuletzt durch die Haltung Rhues, Täter nicht als zivilisationskranke, blindwütige Gewaltfreunde darzustellen, sondern ebenfalls als Opfer. Die amerikanische Originalausgabe heißt Give a Boy a Gun, der Titel wendet sich damit klar gegen ein spezifisch amerikanisches Problem: das Waffengesetz. Die deutsche Ausgabe ist mit einem Nachwort von Klaus Hurrelmann versehen, zu dem Thema: "Kann so etwas auch an deutschen Schulen passieren?" Die Antwort ist leider schon gegeben; er versucht zu erklären, weshalb. --Petra Breitenbach Schlagworte:Gewalt, Gewalt in der Schule, Jugendroman, Roman Systematik: 5.2 RHUE Umfang: 160 S. ISBN: 978-3-473-58172-6
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